Cora empfiehlt:„Maifliegenzeit“ von Matthias Jügler

Sehr gut geschrieben, eine absolute Leseempfehlung von mir.

Diese Buch bekam gerade den Rheingauer Literaturpreis verliehen und nach der Lesung war ich doch gespannt, ob es mir gefallen würde.
Ein schmales Bändchen von 158 Seiten, aber eine große Geschichte.
Sie behandelt ein Thema, das so nicht vielen Menschen bekannt sein dürfte. Hans und seiner Lebensgefährtin Kathrin wird nach der Geburt ihres Sohnes mitgeteilt, dass das Kind gestorben sei. Zu schwach wäre das Herz gewesen. Während Hans betäubt vom Schmerz sich in das Schicksal ergibt und für das tote Kind das Grab eigenhändig schaufelt, zweifelt Kathrin die Aussage der Ärzte an und versucht ihre Familie und Freunde zu überzeugen, dass ihr Sohn Daniel nicht tot sei. Niemand glaubt ihr, auch Hans nicht. Die Beziehung zerbricht. Kathrin stirbt wenige Jahre später an Krebs.
Hans lebt weiter mit dem Schmerz und mit dem Gefühl eines Versagens. Der zweite wichtige Teil dieses Romans betrifft einen Fluss, die Unstrut,  und deren Bewohner,  bzw das Fangen dieser Fische. Hans geht regelmässig angeln wie sein Vater vorher, den er auch damit  langsam immer besser verstehen lernt. Die Geduld, das Wissen über die Fische und auch die Fähigkeiten, die man für einen Angelerfolg braucht sind Schlüsselpunkte des Romans.
Nach 40 Jahren nun meldet sich der tot Geglaubte bei Hans.
Diese Geschichte basiert auf tatsächlichen Begebenheiten in der DDR, die annähernd 2000 Fälle betreffen, bei denen ein Kindstod behauptet wurde. Die meisten sind bis heute nicht geklärt.

Verlag: Penguin
Seitenzahl:160
ISBN 978-3-328-60289-7
Gebundene Ausgabe
22,00

Erhältlich im Buchladen 7.Himmel